Tofino (Kanada) 08.09. – Einmal quer über die Insel

Nach dem Frühstück – French Toast bei nettem Plausch mit den Gästen aus der Nachbarwohnung, einem älteren englischen Ehepaar aus Leicester – machten wir uns auf den Weg nach Tofino, eine Strecke von rund 200km einmal quer über die Insel. Die Entfernung zeigt die Größe von Vancouver Island und verdeutlicht, dass wir trotz sechs Tagen Aufenthalt nur einen Teil der Insel zu sehen bekommen werden.

Die Wetteraussichten für heute waren mehr als bescheiden, zunächst Regenschauer und ab 18 Uhr Starkregen. Die Hoffnung war aber dennoch, den Lighthouse Loop des Wild Pacific Trails in der Nähe von Ucluelet zu laufen, den uns die nette Angestellte der Tourist-Info in Duncan empfohlen hatte.

Die Fahrt auf der – entgegen unseren Erwartungen – sehr gut ausgebauten Straße (Camper müssen ja schließlich mit ihren Wohnmobilen auch hierherfinden) war wenig spektakulär, nur am Wally Creek bot sich die Gelegenheit für einen kurzen Fotostopp inklusive Kletterpartie über glitschige Felsen.

Unterwegs brachen schon Sturzbäche vom Himmel herab, doch pünktlich nach einem Espresso im Barkley Café in Ucluelet hört es zumindest auf zu regnen. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn die Sicht am Startpunkt unseres Trails, dem Amphitrite Point Lighthouse, war durch Nebelschwaden auf maximal 100m reduziert. Aber auch das liefert bizarre Bilder von der schroffen Küste – man muss halt immer das Beste aus den Gegebenheiten machen.

The Fog – für den Fotografen der Nebel des Grauens

Wir starteten auf dem Rundweg durch bizarre Nadelwälder zunächst in Richtung Osten, die Sichtverhältnisse wurden langsam besser und wir konnten immer wieder Blicke auf die felsige Küste werfen.

Da das Wetter sich besserte, wollten wir wieder zurück zum Leuchtturm. Fast dort angekommen, erklang ein Schrei eines Vogels hoch oben in den Bäumen. Ein anderes deutsches Paar entdeckte den Verursacher zuerst: Ein Weißkopfseeadler hatte sich in der Baumkrone niedergelassen und beäugte die Umgebung. Es bewahrheitete sich mal wieder, dass neun von zehn Fehlern auf mangelnder Vorbereitung basieren: Jochen hatte wegen des schlechten Wetters seinen Kamerarucksack mitsamt Tele-Objektiv im Auto gelassen. Zum Glück war die Strecke zum Auto nicht allzu weit und der Adler gnädig, so lange im Baum sitzen zu bleiben, bis ein ordentliches Foto mit Tele-Objektiv geschossen war.

Ob er in dem Nebel den Durchblick behält?

Nach erneutem Besuch des Leuchtturms setzten wir den Rundweg entlang des Wild Pacific Trails in die entgegengesetzte Richtung fort. Weitere spektakuläre Tierbeobachtungen blieben aus, aber auch so lohnte sich der Weg mit tollen Blicken auf das zerklüftete Ufer.

Wild Pacific Trail

Perfekte Kulisse für den nächsten Horrorfilm
Wenigstens Moose und Flechten freuten sich über das Wetter

Mittlerweile war es schon Nachmittag und damit Zeit, nach Tofino zu fahren und in unserer nächsten Unterkunft einzuchecken. In Tofino angekommen, bezogen wir nach einem kurzen Zwischenstopp im Rhino Coffee House unser Zimmer und relaxten bis zum Abendessen. Von unserem Hotel sind die Restaurants der Stadt mit ihren knapp 2000 Einwohnern alle fußläufig zu erreichen, so auch die Pizzeria Basic Goodness Pizzeria. Obwohl nur auf Platz drei der Pizzerien in Tofino bei tripadvisor überzeugten uns die Bilder der italienisch anmutenden Pizzen und wir wurden alles andere als enttäuscht. Der Holzofen knisterte im Hintergrund und der Pizzabäcker verrichtete ausgezeichnete Arbeit.

Da geht es hinein zu original italienischer Pizza
Und so sieht die Pizza Margherita dann aus

Da in unserer Unterkunft kein Frühstück angeboten wird, werden wir morgen die Gelegenheit nutzen, einmal auszuschlafen – zumal die Wettervorhersage erst ab 12 Uhr besseres Wetter voraussagt – und die geplanten Trails im Pacific-Rim-Nationalpark auf den Nachmittag verlegen.

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